Musikstreaming
Durch Musikstreaming kann man jederzeit unterwegs auf Millionen Musikstücke zugreifen. In der sogenannten Cloud stehen die Songs zur Verfügung und werden via Internet bei verschiedenen Anbietern abgerufen. Steigende Nutzerzahlen der Abo-Dienste bestätigen den Trend, dessen Tendenz gen 100 Millionen läuft. Spotify, Apple Music, Play Music von Google, Prime Music, Music Unlimited, Napster, Deezer, Tidal und Sound Cloud Go fordern circa zehn Euro pro Monat und drohen, Schallplatten und CDs aussterben zu lassen. Werbeunterbrechungen, verminderte Soundqualität und Offline-Modus werden durch Sonderaktionen und Probegratismonate wettgemacht.
Was kostet und kann Musikstreaming?
Ob WLAN, Datenverbindung oder Offline-Modus: die Abspielmöglichkeiten sind vielfältig
Über den Webbrowser, eine APP am Smartphone, das Tablet-PC, eine Playsoftware am PC, Smart-TV, eine Spielkonsole, einen Streaming-Player oder Netzwerklautsprecher wird eineverschlüsselte Kopie des Songs auf Festplatte des Nutzers in den Zwischenspeicher kopiert und über die Software abgespielt.
Flexibilität, ständige Verfügbarkeit der Musik, eine Vielfalt von über 40 Millionen Songs, die Erstellung individueller Playlisten und Überschaubarkeit der Bibliotheken inklusive Songtexte sind erhebliche Vorteile der Streamingdienste. Die persönliche Entdeckung neuer Genres und Künstler, Empfehlungen von Neuerscheinungen und Konzerten und auch die Chance für Newcomer, ihre Musik anzubieten und vielleicht sogar entdeckt zu werden reihen sich ein in die Liste der Vorteile.
Podcasts, Hörbücher und Videos sind eine Erweiterung dieser Streaming-Dienste. Doch aus lizenztechnischen Gründen können manche Songs aus den Listen verschwinden oder durch Störungen beeinträchtigt werden. Auch der Export der Dateien ist nicht immer ohne weiteres möglich. Die regulär ständige Verfügbarkeit der Songs ist zwar ein Vorteil, kann sich jedoch auch zum Nachteil auswirken, wenn dadurch die Musik nicht mehr geschätzt werden kann. Die Qualität Tonqualität ist schlechter als bei einer CD und der hohe Datenverbrauch könnte zusätzliche Kosten erfordern, die sich zwar durch Familientarife regulieren können, dennoch ein Manko sind. Werbeeinblendungen sind ein Störfaktor und mögliche, zusätzlich versteckt Abonnements müssten aufgespürt werden.
Nachteile für Künstler
Auch für den Künstler liegt ein Nachteil klar auf der Hand: er kann seine Einnahmen nicht steigern, die er durch CD-Verkäufe erhalten würde.
Ob Streaming-Dienste die Karrieren von Musikern boykottieren oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Der Vergleich zum Radio ist naheliegend, weshalb generell ein Verdienst für den Künstler entsteht. Dieser sei sogar höher als bei einer Radiosendung, da die Reichweite größer ist. Doch Radiosender zahlen geringere Lizenzgebühren an die Rechteinhaber.
Allgemein lässt sich für Musiker also kein eindeutiges Fazit ziehen. Möchte er ein breites Publikum erreichen, seine Musik vielen Menschen präsentieren, hohe Gewinne erzielen oder das Risiko eingehen, seine Umsätze nicht steigern zu können? Seine Zielsetzung hängt davon ab, ob Streaming für ihn vorteilhaft ist oder nicht.
Vergleich der Anbieter
Ein Vergleich von unterschiedlichen Anbietern soll einen Überblick verschaffen.
Spotify
Spotify bietet eine große Musikauswahl, Apps und Komfortfunktionen und ist daher sehr beliebt. Gute Audioqualität und Gratisangebote sind ebenfalls Vorteile dieses Dienstes.
Amazon Music
Amazon Music Unlimited verfügt ebenfalls über ein reichhaltiges Repertoire und bietet gute Anwendungen für PCs und Mobilgeräte. Auch Offline-Modus und Upload konkurrieren mit gängigen, erfolgreichen Anbietern. Für Amazon-Prime-Mitglieder lohnt sich diese Investition besonders.
Google Play Music
Google Play Music bietet durch mobile Apps, Desktopanwendungen, empfohlene Playlists sowie kostenlose Online-Speicher und Zugang zu YouTube Music eine weitere Alternative.
Deezer
Deezers Soundqualität lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Der verlustfreie Deezer HiFi Stream im FLAC-Format ist einer weiterer Bonus. Die Songauswahl beträgt hingegen 1000-2000.
Tidal
Da bietet Tidal mehr. Der Streaming-Dienst legt auf redaktionelle Inhalte, Empfehlungen und Musikvideos Wert. Apps für PC und Mobilgeräte sind benutzerfreundlich und Extra-Funktionen werden ausgearbeitet.
Napster
Napster, bekannt als ehemalige MP3-Tauschbörse, verfügt ebenfalls über eine reichhaltige Musikauswahl, doch die Benutzeroberfläche am Desktop und in den mobilen Apps wirken überfüllt.
Apple Music
Apple Music trumpft mit dem Upload der eigenen Musikbibliothek, wird jedoch bezüglich der Plattformunterstützung und der Handhabung am PC via iTunes bemängelt.
Prime Music
Prime Music weist eine hervorragende Audio-Qualität und Kompatibilität auf, ist jedoch in der Songauswahl eingeschränkt.
YouTube
Bei YouTube Music kann man auf den gesamten Musikkatalog zugreifen, doch der Mangel an zusätzlichen Inhalten und unterstützenden Geräten ist ein Schwachpunkt.
Juke
Auch Juke weist diesen Manko auf, hat jedoch ebenfalls eine reichhaltige Songauswahl.
SoundCloud Go
Entscheidet man sich für SoundCloud Go, wird man mit einer schicken Optik und gutem Empfehlungssystem belohnt, das jedoch in seiner Nutzerfreundlichkeit optimiert werden sollte.
Quellen und Weblinks:
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