Entdecken Sie die Geschichte der Fidel
Die Fidel ist ein Streichinstrument, das ursprünglich aus Vorderasien stammt und im 10. Jahrhundert über Byzanz nach Europa importiert wurde. Ursprünglich war die Fidel spatenförmig oder rechteckig, später schinkenförmig und hatte einen abgesetzten Hals sowie drei bis fünf Saiten. Einige Fideln hatten zusätzlich Bordunsaiten, die mit dem Bogen oder dem Daumen zum Klingen gebracht wurden. Im Laufe des 11. und 12. Jahrhunderts wurde die Fidel immer mehr tailliert, um mehr Bewegungsfreiheit des Bogens zu ermöglichen. Diese Form ähnelte schon der Violine. Darüber hinaus wurde die Lederbespannung der Decke durch eine hölzerne ersetzt.
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Standardausrüstung der Spielleute und Minnesänger
Fideln wurden in Armhaltung (meist auf die linke Schulter gestützt), auch quer vor dem Körper, selten in Kniehaltung oder auf dem Boden gestützt gespielt. Im Mittelalter war die Fidel das wichtigste Streichinstrument, weil der Musikant gleichzeitig singen und tanzen konnte. Für die Herstellung der Fideln wurden in der Regel einheimische Hölzer verwendet, wie Obsthölzer, Walnuss, Mandel- oder Ebenholz. Konrad von Megenberg empfiehlt um 1350 Tanne oder Fichte für die Decke. Die Saiten bestanden meist aus Schafs- oder Katzendarm, seltener aus Tiersehnen, Rosshaar oder Seide.
Der Streichbogen, der gleichzeitig mit der Fidel im 8. Jahrhundert aus dem arabischen Raum zu uns kam, war zuerst stark gekrümmt und wurde allmählich immer flacher. Das Material war Buchen- oder Lärchenholz und der Bezug wurde mit Rosshaar bezogen. Dazu wurde Harz (Kolophonium) zum Einreiben des Bezugs benötigt.
Die Fidel war im Mittelalter ein sehr wichtiges Instrument und gehörte zur Standardausrüstung der Spielleute und Minnesänger.
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