Der Kontrabass – Tiefe Töne in aufrechter Haltung
Nach dem Oktobass ist der Kontrabass das tiefste und größte Streichinstrument. Er hat normalerweise vier Saiten, doch im Sinfonieorchester werden auch fünfsaitige Kontrabässe gespielt. Die F-förmgigen Schalllöcher sprechen für seine Zugehörigkeit zur Geigenfamilie und auch die Anzahl der Saiten, das bundlose Griffbrett und die Schnecke am Ende des Wirbelkastens sprechen für die Zugehörigkeit zu dieser Familie. Abfallende Schultern und die Saitenstimmung in Quart-Intervallen sprechen jedoch für die Zugehörigkeit zur Gambenfamilie. Bögen können gewölbt oder flach und oben abgeknickt sein. Die Saiten sind ebesno wie bei der Bassgitarre in E - A - D - G gestimmt. Für das Solospiel lautet die Stimmung Fis - H - E- A, sodass der Klang heller wird.
Kontrabass spielen lernen
Die historische Entwicklung und Spieltechniken
Der Kontrabass wird auch als Bassvioline oder Bassgambe bezeichnet. Zahlreiche Vorgänger mit unterschiedlichen Namen gibt es und unter ihnen war auch der Violone. Der fünfsaitige Kontrabass etablierte sich zur Epoche der Wiener Klassik und wurde in Terz-Quart-Stimmung gespielt, die sich auch 'Wiener Stimmung' nannte. Sie lautete F - A - D - Fis - A. Spielt der Bassist im Sitzen, benötigt er einen hohen Hocker. Beim Spielen im Stehen fixiert ein höhenverstellbarer Standfuß, auch Stachel genannt, das Instrument auf dem Boden. Vor- und Nachteile gibt es für beide Spielvarianten. Ein Vorteil ist jedoch der Showeffekt in der Unterhaltungsmusik wie beispielsweise die des Rockabilly. Vibrato, Slapping und Pizzicatospiel sind gängige Spieltechniken.
Kräftige Finger
Ein Kontrabassist gibt uns Einblicke in die wundervolle Welt des Kontrabass: „Kontrabass zu spielen ist mit physischer Anstrengung verbunden. Man muss schon etwas Kraft aufwenden, vor allem mit der Muskulatur der linken Hand. Auch die Finger – vor allem der Zeigefinger und der Mittelfinger der rechten Hand – werden ordentlich beansprucht. Zu Beginn sollte man täglich erstmal nur ein paar Minuten spielen und dann allmählich langsam steigern. Ein gutes Gehör zwecks sauberer Intonation ist nützlich. Man kann auch eigentlich fast alle Genres spielen. Nur Heavy Metal oder Funk kann ich mir nicht so recht vorstellen.Wenn man einen Pick up installiert, sollte es keine Einschränkungen beim Musizieren mit anderen Musikern geben.”
Unterschiede zwischen Bassgitarre und Kontrabass
„Der Hauptunterschied zur Bassgitarre ist der Klang. Der Kontrabasssound trägt viel besser. Aber das Spiel auf dem Kontrabass ist träger, erfordert mehr Kraft-Aufwand, kompliziertere Transportbedingungen und Lagerung. Auch die Kosten muss man bedenken. Einen guten E-Bass bekommt man für 1000.- €. Bei einem Kontrabass legt man locker das drei- bis achtfache auf den Tisch. Oftmals werden Kontrabässe für 499 Euro angeboten. Diese Instrumente sehen aus wie ein Kontrabass, ob sie aber nach einem Jahr überhaupt noch spielbar oder schon völlig verzogen sind, wage ich nicht zu beurteilen. Ich würde mich an einen Kontrabassbauer wenden. Außerdem benötigt man eine gute Bassanlage, die dem intensiveren Ton gewachsen ist.”
Das Besonders Schöne am Kontrabass
„Das Instrument hat einen unhandlichen, aber sehr ästhetischen Körperbau, macht auch als Wohnzimmermöbel eine gute Figur und hat einen wunderschönen Ton, der allerdings am besten rein akustisch und ohne Begleitung zum Tragen kommt. Alternativ habe ich den 'electric upright' zu schätzen gelernt. Ich bin auf der Suche nach einem solchen Instrument auf ein Produkt eines amerikanischen Bass-Designers gestoßen, der seine Instrumente in Tschechien fertigen lässt. Sehr empfehlenswert! Aber Vorsicht: Man sollte bei der Auswahl eines solchen Instrumentes mindestens die 1000-Euro-Grenze überschreiten.“
Weitere interessante Informationen über den Kontrabass finden Sie auf den Saiten
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