Jazz - Call and Response, Blue Notes und mehr
Jazzmusik entstand um 1900 in den Südstaaten der USA und ist das Gegenteil der traditionellen, europäischen Musik. Er greift dennoch auf das europäische Tonsystem zurück, was an der häufig verwendeten Songform zu erkennen ist. Melodik, Harmonik und auch die Instrumentenauswahl gleichen den europäischen Kriterien. So werden Blasinstrumente, Klavier, Gitarre, Kontrabass und Becken für Jazzmusik eingesetzt. Afroamerikanische Volksmusik wie der Blues und der Worksong vermischten sich mit europäisch-amerikanischer Marsch-, Tanz- und Populärmusik.
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Call and Response aus afrikanischen Musikkulturen
Charakteristische Jazzmerkmale sind Call and Response, was sich auf afrikanische Musikkulturen zurückführen lässt. Die im Blues verwendeten Blue Notes finden sich ebenfalls in der Jazzmusik wieder. Spezielle Intonationen, Phrasierungen und auch der Offbeat sind in dieser Musikrichtung vorhanden.
Entstehungsgeschichte und Unterkategorien
Gospel, Blues und Ragtime bildeten die Vorgeschichte der Jazzmusik. Seit den 1960er Jahren entwickelten sich der New Orleans Jazz oder auch Dixieland Jazz, Chicago Jazz, Swing, Bebop Cool Jazz oder West Coast Jazz, Hard Bop oder East Coast Jazz, Free Jazz und der Fusion/Rock Jazz. Weitere Kategorien sind der Latin Jazz und der Modal Jazz.
Entwicklung der Stile
Dreht man das Zeitrad noch weiter zurück, findet man ab dem Jahr 1909 den New Orleans Jazz. Er verbreitete sich nach Chigago, Illinois und New York. Louis Armstrong ist wohl der bekannteste Vertreter dieses Genres. Ab 1910 kam der Dixieland Jazz auf, der aufgrund der Rassentrennung nur von weißen Bands gespielt wurde. Battles entstanden und entwickelten im Laufe der Zeit drei Hauptströmungen: Den Chicago Style, West Coast Revival und New Orleans Traditional.
Chicago Jazz
Vertreter des Chicago Jazz ahmten dem Dixieland Jazz ab dem Jahr 1919 nach, konnten die komplexen Konstruktionen jedoch nicht nachbilden. Dennoch trat hier erstmals das Saxophon auf.
Swing
Der Swing entstand ab 1926 als populärste Stilrichtung. Bigbands schlossen sich wegen der Weltwirtschaftskrise zusammen. Der Gypsy-Jazz entwickelte sich im europäischen Raum und machte den berühmten Gitarristen Django Reinhardt bekannt. Weil er mit Saiteninstrumenten gespielt wurde, bekam er auch die Bezeichnung 'String-Jazz'.
Bebop
Ab 1940 entstand der Bebop und legte den Grundstein für den Modern Jazz. Rhythmische Besonderheiten für Schlagzeug und Bass, zügige Tempi und solistische Improvisationen waren charakteristisch für diese Richtung. Charlie Parker ist ein bekannter Vertreter dieser Richtung. Aus dem Bebop entstand ab 1947 auch der Latin Jazz, der verschiedene Stile aus der Karibik vereinte. Ein Jahr später entstand der Cool Jazz. Er beschreibt die lockere Grundhaltung der Musik und wurde von Miles Davis gespielt. Auch der Hard Bob entstand aus dem Bebop und legte auf rhythmische Akzentuierungen besonderen Wert.
Free Jazz
Der Free Jazz ließ Spielraum für freie Improvisationen und entstand ab Ende der 1950er Jahre. Jazz Fusion kombinierte seit dem Ende der 1960er Jahre mehrere Stilrichtungen, beispielsweise Rock- und Funkmusik. Neue Instrumente kamen hinzu: die E-Gitarre, das E-Piano und der Synthesizer. So wurden Rockmusiker wie Brian Auger oder Al Kooper Begründer des Rockjazz.
Jazzmusik in der Gegenwart
Betrachtet man die zahlreichen, historischen Jazzkategorien und ihre Entwicklung, ist ein Einschnitt in der Gegenwart sinnvoll. Heutige Unterkategorien sind Modern Creative, World Jazz oder Ethno Jazz, Acid Jazz, Nu Jazz, Pop-Jazz und Jazz-Rap.
Der Jazzstandard ist eine durch Melodien gebildete Akkordfolge, die ähnlich wie bei der Bluesmusik eine rasche Verständigung zwischen den Musikern gewährleistet. So werden Improvisationen auf der Bühne ohne vorheriges Proben möglich.
Möchte man den Jazz studieren, bieten das Berklee College of Music, das New England Conservatory of Music oder die Juilliard School Möglichkeiten zur Ausbildung. In Deutschland ist eine spezielle und individuelle Recherche nötig, doch viele Hochschulen für Musik bieten dieses Fach an.
Unser aktueller Jazz-Liebling - Markus Strothmann mit 'Emerald'
Der Schlagzeuger Markus Strothmann hat sich von seinen irischen Wurzeln inspirieren lassen und kreiert eine bunt kolorierte Palette der Jazzmusik. Die irische Sängerin Suzanne Savage singt die Kompositionen in ihrer Heimatsprache und trägt mit ihrer Stimme gefühlvoll den Hörer durch das Stück. Jonathan Ihlenfeld Cuñiado fundiert den Sound mit seinem virtuosen Bassspiel und der Gitarrist Julian Elsesser sowie der Saxophonist und Flötist Fiete Felsch und Pianist Gary Husband reihen sich in die Band ein. Der erste Saxophonist der NDR Big Band und der britische Fusionsmusiker Gary Husband runden die Kompositionen mit ihrem brillianten Können ab.
Markus Strothmann - Old Head (Official Music Video)
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